Warum sich PV-Anlagen für
Gewerbebetriebe rechnen
Unser Kunde – in Folge „Der Markt“ genannt – ist ein mittelständisches Unternehmen im Lebensmittelhandel und gehört keiner „großen Kette“ an. Es ereilt uns die Anfrage, die Energiesituation des Kunden zu analysieren, Verbesserungspotenziale zu suchen und dies in einem Konzept vorzuschlagen.
In einem ersten Schritt analysieren wir die aktuelle Verbrauchssituation des Kunden und machen uns bei einem Lokalaugenschein mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut. Die große Dachfläche des Firmengebäudes bietet sich ideal für die Installation einer Aufdach-Photovoltaik-Anlage an, die Platzsituation in den elektrischen Betriebsräumen ist ausreichend und zahlreiche Kundenparkplätze bieten weiteres Potenzial für die Installation von Photovoltaik Elementen z.B. auf speziellen Carports. In einem ausführlichen Gespräch mit dem Betreiber erörtern wir seine Vorstellungen und stellen fest, dass auch Bedarf für eine eingeschränkte Notstromversorgung besteht.
Etwa eine Woche nach dem ersten Gespräch können wir dem Kunden ein Grobkonzept mit einem ungefähren Einsparungspotenzial vorstellen. So sollte es möglich sein, die rund 500.000 Kilowattstunden Jahresverbrauch mittels einer dachfüllenden 150 kWp Anlage, die in Verbindung mit einem Speicher fast gänzlich dem Eigenverbrauch dient, um 150.000 Kilowattstunden zu senken. Optimal wäre eine größere Engpassleistung, doch dafür ist das Dach zu klein. Die Betriebscharakteristik mit zwei bis drei ausgeprägten Spitzen während des Tages, die allerdings nicht allzu lange dauern, bietet sich an, hier eine Leistungsreduktion und damit eine Verringerung des Leistungspreises des Netznutzungsentgelt näher ins Auge zu fassen. Der Kunde ist rasch überzeugt, dass wir hier einen sinnvollen Weg erarbeiten und vorschlagen können. Daher beauftragt uns der Kunde gegen ein faires Honorar mit der exakten Analyse und intensiven Leistungsoptimierung, welche in einem Konzept vorgelegt werden soll. Wenn wir uns im nächsten Schritt auf die Errichtung der Anlage durch uns, sei es mit Investition durch den Kunden oder durch Pacht oder Contracting, einigen können, so wird der Preis des Konzepts dem Kaufpreis bzw. der Pacht selbstverständlich gutgeschrieben.
Nun sind unsere Ingenieur am Werk. Sie analysieren sowohl auf Basis historischer Leistungs-/Verbrauchs- und Wetterdaten als auch unter Zugrundelegung eines denkbar ungünstigsten Betriebsszenario die auszulegende Situation. Es werden alle Viertelstunden eines Jahres durch simuliert und mit einem selbst entwickelten Algorithmus optimiert. Als Ergebnis liegt eine klare Empfehlung für die Dimensionierung der Photovoltaik- und Speicher-Anlage als auch eine Betriebsführungsvorgabe für den Speicher vor. Diese Betriebsführungsvorgabe wird in die Software eingespielt und steuert den Speicher intelligent an. Für spezielle Fälle (Kundenevents, Inventur, etc.) kann die Betriebsführungsvorgabe individuell angepasst werden, das gehört zu unserem Service. In unserem Fall können wir die maximale Bezugsleistung von 155 kW 100 kW reduzieren. Das arithmetische Mittel der jeweiligen Monatsspitzen, welches für die Bemessung des Leistungspreises des Netznutzungsentgelt maßgeblich ist, kann von 145 auf 85 kW gesenkt werden. Dabei gilt betriebliche Vorsicht und so wird vereinbart, im ersten Jahr das System nicht bis zu seinen theoretischen Grenzen auszuloten, sondern sich schrittweise über die nächsten Jahre an das Optimum heranzutasten.
Gleichzeitig mit dem Konzept stellen wir dem Kunden 2 Wochen danach das Angebot vor. Beim Speicher ist er zunächst skeptisch, da es seines Wissenstands nach preiswertere Modelle am Markt gibt. Als wir ihm gegenüberstellen, was die unterschiedlichen Speicherhersteller und Speichertypen zu leisten vermögen, welche unterschiedlichen Sicherheitsmaßnahmen eingebaut sind, welche „Intelligenz“ der Speicher aufweist und anderes mehr ist er bald überzeugt, dass wir ihm das beste Preis-Leistungsverhältnis, das derzeit am Markt erhältlich, ist vorgeschlagen haben .
Unsere Kunde hat sich noch nicht entschieden, ob er die Anlage selber investieren möchte, oder unser Contracting Angebot in Anspruch nehmen wird. Auch diese Frage können wir in diesem Gespräch auf Augenhöhe mit allen Pro und Contra Argumenten hinreichend beleuchten und unser Kunde beauftragt uns mit der Umsetzung des Konzepts in der Contracting Variante über 20 Jahre Laufzeit; danach gehen PV Anlage und Speicher kostenfrei in sein Eigentum über.
Hier sei noch angemerkt, dass wir auch eine intensive Diskussion mit ihm führten, ob für den geplanten Notbetrieb Speicherleistung vorzuhalten sei oder nicht. Unsere klare Empfehlung lautet in diesem Fall: Vorhalten der Speicherleistung ungeachtet vom Optimierungsbetrieb da ein Ausfall der Stromversorgung über mehrere Stunden insbesondere die Lebensmittelkühlung sofort lahmlegen würde. Es muss daher gewährleistet sein, jederzeit in einem Notbetrieb über mehrere Stunden die noch frischen Lebensmittel schnellstmöglich vor Unterbrechung der Kühlkette zu veräußern. Die Aufrechterhaltung einer derartig leistungsstarken Ersatzstromversorgung, dass auch die Kühlanlage über viele Stunden funktionieren würde, wurde vom Kunden nicht gewünscht.
Nun sind es noch formelle Schritte. Selbstverständlich betrachten wir es als unsere Aufgabe für den Kunden sämtliche Genehmigungen einzuholen, die Förderungsunterlagen entsprechend aufzubereiten und alle weiteren Schritte von uns aus einzugleisen. Schließlich betrachten wir es als notwendig, gerade auch bei Gewerbekunden eine faktisch schlüsselfertige Anlage bereitzustellen.
In der laufenden Diskussion wurde auch die Möglichkeit angesprochen, die zahlreichen Parkplätze mittels Carports zu überdachen und dort weitere Photovoltaik Elemente zu installieren. Dieser Schritt wurde zwar begrüßt, jedoch die Entscheidung dazu auf das nächste Jahr verschoben.
Die Montage der PV Anlage am Flachdach des Kunden geht trotz der großen Fläche dank der eingesetzten Schnellmontagesysteme in wenigen Tagen über die Bühne. Der Speicher wird vom Hersteller in einem fertigen Stahlcontainer geliefert, der prinzipiell für den Außeneinsatz zugelassen ist. So wird auf der Rückseite des Firmengebäudes ein Parkplatz „geopfert“. Damit wurde die einfachste und günstigste Installationsmöglichkeit gewählt. Anschluss als auch Inbetriebnahme der Anlage und des Speichers waren für unseren versierten Elektriker eigentlich nur Formsache, wenngleich sich immer wieder freudiges Grinsen über die quasi „Vorzeigeanlage“ und deren vergleichsweise sehr einfache Installation in seinem Gesicht breit machten.
Bleibt uns noch ein paar Zahlen sprechen zu lassen:
ALT | NEU | |
---|---|---|
Spitzenleistung | 155 kW | 100 kW |
Netzbezug | 515.000 kWh | 368.000 kWh |
Stromkosten inkl. Netz | 65.000 € | 45.000 € |
Pacht / nach 20 Jahren Eigentumsübertrag | 15.000 € | |
Einm. Reduktion Netzbereitstellungsentgelt | 11.000 € | |
Stromkosten nach 20 Jahren bei 3% Teuerung | 117.400 | 81.300 € |
(Die Pacht unterliegt nicht der Teuerung) | ||
Ersparnis im 1. Jahr | 5.000 € | |
Ersparnis im 20. Jahr | 21.100 € | |
Ersparnis im 21. Jahr | 36.100 € |
Das könnte Sie auch interessieren:
Was bedeutet ein Stromausfall für Milchbauern?
Sichere Stromversorgung bei Weinbauern
Was bedeutet Autarkie im Eigenheim?
Fall konkret aussehen?
Fall konkret aussehen?
Ist mein Dach für Photovoltaik geeignet? Was kann ich mir sparen?
Wie groß ist die Anlage im Haus? Wo können wir sie unterbringen?
Diese und viele andere Fragen stellen sich viele unserer Kunden.
Unsere Spezialisten beantworten Sie gerne!